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Grenze San Ysidro (USA) – Tijuana (MEX)

Wir entscheiden uns für den Start unserer Reise durch Mittelamerika für den meistgenutzten Grenzübergang zwischen den USA und Mexiko. 

Wieso?

Wir haben uns gedacht, dass die Grenzbeamten dort mit Sicherheit reichlich Erfahrung haben mit Ausreisen aus den USA und Einreisen nach Mexiko, inkl.  Temporary Import Permit für unseren Camper. 

Da wir bereits bei der Ausreise aus Kanada keinen Ausreisestempel bekommen haben und wir für die USA ein 10 Jahre gültiges B2-Visum besitzen, wollten wir hier sichergehen, dass wir nachweisen können, dass wir offiziell aus den USA ausgereist sind und wir so keine Probleme bei einer erneuten Einreise zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb dieser 10 Jahre haben werden.

 

 

 

 

 

 

 

Wir entschließen uns also  bevor wir zur Grenze fahren einen Grenzposten auf der US-Seite anzulaufen und dort nach dem Richtigen Vorgehen zu fragen. Es gibt in San Yisidro ein Busterminal mit einem Grenzposten. Als wir dort ankommen stellen wir aber fest, dass dieser Grenzposten geschlossen ist und so bleibt uns nur die Möglichkeit auf Informationen aus dem Internet zu vertrauen, wonach der Einreisestempel in ein anderes Land auch als Ausreisestempel akzeptiert werden kann. Denn einen Grenzposten auf der US-Seite passieren wir auch an dieser Grenze nicht mehr. Ob es hier später für uns Probleme geben wird, werden wir sehen müssen.

 

Fährt man auf dem Highway von San Diego kommend richtig Grenze kann man schon von weitem Tijuana sehen. Kleine Häuser drängen sich dicht an dicht den Berg hinauf. Eine riesige Nationalflagge Mexikos weht über der Stadt. Man kann die Grenzmauer deutlich sehen, die sich wie eine Schneise durch die Landschaft zieht. 

Viele Schilder am Rand weisen einen darauf hin, dass man jetzt die USA Verlässt…“Last exit in the USA“…

Wir fahren weiter und passieren die ersten Grenzhäuschen. Diese sind unbesetzt.

 

Versicherung für Mexiko

 

Eine Haftpflicht ist in Mexiko obligatorisch. Ist man in einen Unfall verwickelt und unversichert, droht neben einer Geldstrafe gegenbenfalls sogar eine Haftstrafe.

 

Online gibt es verschiedene Anbieter zur Auswahl. Preislich unterscheiden sie sich nicht besonders. Meist kann man nur Versicherungen für min. 6 Monate abschließen. Verischerungszeiträume die kürzer sind kosten auch nur geringfügig weniger (meist nur einige Dollar). 

Anbieter sind z.B.

 

THUM Ins.

Segurogringo

Bajabound

 

Thum bietet neben Bajabound auch Vollkaskoversicherungen an, mit guten Deckungssummen (trotzdem jenseits von denen, die man in Europa kennt). Inkludiert sind dann aber such Diebstahl, Teildiebstahl und Schäden am eigenen Fahrzeug. Kostenpunkt für 6 Monate bei beiden Anbieter: ca. 460-520 €

 

Wir schließen unkompliziert innerhalb weniger Minuten eine Haftpflichtversicherung online bei bajabound.com ab.

Kostenpunkt für 6 Monate: 174 € (inkl sind u.a. Towing, Roadside Assistance & Legal Aid)

 

 

Einführen von Lebensmitteln

 

Wir haben in den Tagen vor dem Grenzübertritt unseren Kühlschrank ziemlich leer gemacht. Meist gibt es mit Produkten tierischen Ursprungs (Eier, Milch, Milchprodukte, Fleisch u.ä.) immer Probleme an den Grenzen. Das gleiche gilt für frisches Gemüse und Obst. Als Schutz vor der Einschleppung von Seuchen. 

Neben Lebensmitteln können auch größere Mengen Bargeld für Probleme an der Grenze sorgen. Summen bis 300 US-$ allerdings können ohne diese zu deklarieren eingeführt werden.

 

Listen, welche Dinge genau eingeführt werden dürfen und welche nicht findet man unter anderem auf der Seite der Versicherung bajabound.com

 

„Security Check“ & die Suche nach dem richtigen Weg…

 

Wir nehmen also die Spur „Nothing to declare“. Nach dem Durchfahren wird ein Foto vom Fahrzeug gemacht und die Grenzbeamten entscheiden, ob sie einen Blick ins Fahrzeug werfen wollen oder nicht. Wir mit unserem deutschen Kennzeichen fallen natürlich auf und werden rausgewunken.

Eine Grenzbeamtin deutet im Seitenspiegel, dass wir aussteigen sollen. Danach öffnet sie hinten die Türen und guckt kurz ins Fahrzeug. Eine Unterhaltung gibt es nicht. Ein kurzer Blick in die Seitentür und ein, irgendwie sinnloses ableuchten der Oberschränke mit der Taschenlampe (es ist 12.50Uhr und ein sonniger Tag) reichen ihr ancheinend. Danach sagt sie nur: „Esta bien“ und wir dürfen weiterfahren. Einen Pass oder ähnliches will noch niemand sehen.

 

Fährt man vom „Security Check“ weiter, muss man jetzt sehr gut aufpassen, denn sonst kann es schnell passieren, dass man ohne Stempel im Pass und TIP direkt nach Tijuana reinfährt.

 

Nach dem „Security Check“ folgt zuerst ein kleiner Parkplatz für die „Secondary Inspection“. Dahinter gibt es scharf rechts einen Bereich, wo man ebenfalls parken kann, um im blau/weißen Gebäude mit dem Schriftzug SAT die Formalitäten der Einreise zu erledigen.

Wir haben gedacht, dass der Grenzbereich viel größer ist und sind auf direktem Wege nach Tijuana reingefahren. Wenden unmöglich. Wir parken das Auto daher etwas entfernt und gehen zu Fuß zurück zur Grenze…

Da es zu dem Zeitpunkt wirklich leer war an der Grenze, haben wir nicht mal eine Schlange gesehen, die einen darauf hinweisen könnte, wo man hin muss.

 

Louisa spricht zum Glück relativ gut Spanisch und versteht auch vieles, auch wenn ihr manchmal die Wörter für solch spezielle Situationen fehlen.

Insgesamt mussten wir aber feststellen, dass die Grenzbeamten dort nicht viel mit Englisch anfangen konnten und es für uns von Vorteil war, dass wir unsere Fragen grob auf Spanisch stellen konnten. 

Mit etwas Geduld und vor allem Freundlichkeit kommt man aber sicherlich auch mit Englisch und Händen und Füßen weiter.

 

 

Wir haben eine grobe Skizze erstellt, wie es an der Grenze aussieht, wo geparkt werden kann und wo sich der Eingang zum Gebäude für die „Migración“ (blaues Gebäude mit der Aufschrift: SAT)  befindet, den wir genommen haben.

 

Touristenkarte FMM (Forma Migratoria Múlitple)

 

 

Betritt man das Gebäude, zeigt man hier das erste Mal seine Pässe vor und bekommt die blanko Touristenkarten ausgehändigt. 

Diese sind auszufüllen und im Anschluss muss man das erste Mal zum „Banjercito“, um die Gebühr von 30 € pro Person zu bezahlen. 

Mit dem Beleg geht es zurück zum Schalter und die Pässe und Touristenkarten werden gestempelt. Man bekommt einen Abriss der Touristenkarte, der aufbewahrt werden muss!

 

Wir bekommen ohne weitere Fragen 180 Tage bewilligt. Hier haben wir aber auch schon andere Stories gehört. 

Achtet daher darauf, was eingetragen wurde und sprecht es ggf. an. Denn jetzt ist es noch am einfachsten etwas zu ändern, als im Nachhinein den Aufenthalt verlängern zu lassen.

 

 

 

Temporary Import Permit & wie man kein Deposit hinterlegen muss..

 

Für den Fall, dass das Auto außerhalb von Baja und Sonora bewegt werden soll, muss ein Temporary Import Permit (TIP) ausgestellt werden. Das wäre rein faktisch auch noch in La Paz möglich, bevor man die Fähre auf das Festland nimmt, aber wieso nicht alles in einem Abwasch erledigen.

 

Die Erfahrungen hier sind natürlich immer sehr davon abhängig, wen man als Beamten gegenüber hat.

 

Erledigt wird das ganze wieder am „Banjercito“. 

Der Beamte dort versucht erstmal uns abzuwimmeln. Er schiebt einem kleine Zettel über den Tresen. Dort ist eine Adresse in Tijuana vermerkt, wo man  ebenfalls ein TIP beantragen kann. 

 

Die Nachfrage, ob es auch hier und jetzt möglich wäre, bejaht er aber. 

Wenn auch nicht begeistert fragt er nach:

Pass, Touristenkarte und Fahrzeugschein

 

Davon macht er kostenlos direkt vor Ort Kopien.

 

Einen Versicherungsnachweis, Fahrzeugbrief oder Führerschein will er nicht sehen.

 

 

Das ausfüllen des TIP ist anscheinend nicht die beliebteste Beschäftigung. 

Irgendwie ist das Verständlich, denn ein deutscher Fahrzeugschein ist eben auf deutsch. 

Wir bemerken, dass er Schwierigkeiten hat und versucht mit seinem Handy den Schein zu übersetzen.

Wir besitzen noch einen Internationalen Fahrzeugschein, der die wichtigsten Infos wie Jahr, Marke, Modell, Fahrgestellnummer und Fahrzeugart enthält und das mit Übersetzung in den meisten Sprachen.

Dankbar nimmt er den int. Zulassungsschein entgegen und füttert den PC weiter mit den Daten.

 

Wir weisen ihn extra nochmal darauf hin, dass es sich um einen Camper handelt (Casa Rodante). Denn für gewöhnliche Fahrzeuge wird ein Deposit fällig. 

Je nach Modelljahr kann das 400 US-$ betragen. Dieses Deposit würde man bei der Ausreise wieder zurück bekommen.

Ein Camper kann aber ohne Deposit für 10 Jahre eingeführt werden.

 

 

Kostenpunkt für das TIP: ca. 51 €

 

 

Dann müssen wir noch einen Zettel mit kreuzen ausfüllen, was alles an Bord ist (Herd, Radio etc.) und die Daten auf dem Permit kontrollieren (VIN, Marke, Modelljahr).

Im Anschluss noch eine Telefonnummer und eMail-Adresse aufschreiben, denn man bekommt die Infos im Permit auch noch mal per Mail zugesendet. Verlässt man Mexico, muss das TIP an der Grenze gelöscht werden.

Nach sensationellen 1,5 h sind wir fertig und können unsere Reise auf der Baja California beginnen!

 

Sicherlich hatten wir auch ein wenig Glück, dass zu diesem Zeitpunkt ausgesprochen wenig los war, so hatten wir kaum Wartezeiten an den Schaltern.

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