In Teil 1 haben wir die „Hardware“ vorbereitet. Jetzt geht es mit dem Einbau des Tankentehmers und der Elektrik weiter.
Viele Tansporter habe die Möglichkeit vom Fahrzeuginneren auf den Tankverschluss zuzugreifen. Beim Sprinter fehlt diese Möglichkeit, deshalb mussten wir den Tank abnehmen. Damit das einfacher ist, sollte er am besten ziemlich leer sein.
Dafür haben wir uns in einer KFZ-Selbsthilfewerkstatt eine Hebebühne gemietet, dann kann man den Tank ganz komfortabel lösen.
Tank ausbauen:
Den Tank runter zu nehmen ist kein besonders schwieriges Vorhaben.
Es müssen zuerst die Kraftstoffleitungen und eine Steuerleitung getrennt werden, dann muss die Schraube am Tankstutzen entfernt werden und im Anschluss muss man nur noch die 4 Schrauben an den Bügeln lösen, die den Tank oben halten.
Wir haben auf einen Getriebeheber eine Holzplatte gelegt und diesen unter den Tank geschoben, so kann man den gesamten Tank ganz sanft und kontrolliert ablassen.
Man muss daran denken, dass am Tankstutzen noch eine Erdungsleitung angeschlossen ist, die kann man mit einem Steckkontakt einfach lösen. Man sieht sie aber erst, wenn man den Tank ein Stück runter gefahren hat. Also aufpassen.
Kommen wir also zum eigentlich aufregensten Teil der Installation:
Der Tankentnehmer
Wir haben und bewusst gegen den mitgelieferten Tankentnehmer entschieden. Denn zur Montage muss man den Tankverschluss öffnen. Dafür wird zum einen ein spezieller Schlüssel gebraucht und der Verschluss ist mit einem genauen Drehmoment festgezogen. Zum anderen hat man ein Problem, wenn man den Verschluss aus irgendeinem Grund kaputt macht. Das muss aber jeder für sich entscheiden. Da das unsere erste Standheizung ist, fiel unsere Entscheidung auf einen anderen Entnehmer.
Wir haben uns daher einen „Webasto Fuel Fix“ besorgt. Das ist ein Tankentnehmer der komplett von Außen montiert werden kann.
Man darf sich nicht irritieren lassen, dass es sich um ein Produkt von Webasto handelt. Der funktioniert auch einwandfrei mit der Air 2D.
Der Fuel Fix wird mit einem speziellen Bohrer geliefert und ist mit einer integrierten Dichtung und Abreißschraube ausgestattet.
Wir haben uns dann also eine flache, waagerechte Stelle am Tank gesucht, die genug“Luft“nach oben hat, wenn der Tank wieder fest verschraubt ist. Denn der Fuel Fix baut etwas auf.
Die Stelle haben wir mit Bremsenreiniger gründlich gereinigt und uns eine Markierung für die Bohrung gemacht. Der Spezialbohrer fördert die Späne nach Außen und hat einen Kragen, damit man nicht durchrutscht. Trotzdem haben wir die Späne während des Bohrens abgesaugt, damit keine Späne für Rohrverstopfungen sorgen.
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Im 90 Grad Winkel aufsetzen -
Ein sauberes Loch -
Das gekürzte Entnehmerrohr -
Am Ende 45 Grad abgesägt -
FuelFix feste aufsetzen und anziehen -
Der Entnehmer sitzt bombenfest!
Beim Fuel Fix ist eine Anleitung dabei, mit welcher Geschwindigkeit alles auszuführen ist. Man muss außerdem darauf achten, dass man den Bohrer in einem 90 Grad Winkel zur Fläche hält. Und ruck zuck hat man ein sauberes Loch im Tank.
Mit einem Torxbit und dem Akkuschrauber zieht man jetzt den Fuel Fix fest, bis die Schraube abreißt und fixiert ihn so fest und dicht auf dem Tank. (Die Geschwindigkeit dafür entnimmt man wieder der Anleitung des Fuel Fix).
Jetzt muss nur noch die Kraftstoffleitung bis zur Kraftstoffpumpe gelegt werden. Wieder daran denken nach Möglichkeit die Kraftstoffleitung mit Kabelbindern zu sichern. Bevor wir in umgekehrter Reihenfolge den Tank wieder fest montieren (unbedingt daran denken die Erdungsleitung wieder zu verbinden!!)
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Tank wieder befestigen -
Anschluss an die Kraftstoffpumpe -
Der FuelFix hat genug Platz
Spannung für die Kraftstoffpumpe und das Heizgerät
Fehlt noch etwas Elektrik. Die Kraftstoffpumpe braucht nämlich Spannung und ein Steuersignal. Das bekommt sie über eines der (beschrifteten) konfektionierten Kabel. Dort muss nur noch der wasserdichte Stecker aufgesteckt werden.
Um nicht noch zusätzlich dafür ein Loch bohren zu müssen haben wir das Kabel durch einen bereits vorhandenen Kabeldurchlass unter dem Fahrersitz unter das Auto zur Pumpe geführt. Mit einem flexiblen Stab als Zughilfe lässt sich das problemlos bewerkstelligen. Auch hier das Kabel mit Kabelbindern am Rahmen sichern.
Es fehlt nur noch die Spannungsversorgung für das Heizgerät und das Bedienpanel (und optional der Temperaturfühler). Auch hierfür liegen vorkonfektionierte Kabel bereit. Das Kabel für die Batterie ist bereits komplett mit Ringkabelschuhen und einer Sicherung für den Anschluss ausgestattet, der Anschluss an die Batterie ist also super einfach. Immer dran denken. Rot auf + und Schwarz auf – und beim ANschließen zuerst Rot, dann Schwarz.
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Durchführung unter dem Fahrersitz -
Alle Kabel sind beschriftet -
Die Standheizung läuft!!
Schnell noch das Panel anschließen und dann können wir die Standheizung das erste mal testen!
Wir haben vor dem ersten Start noch nach Infos gesucht, ob man die Kraftstoffleitung vor dem ersten Start manuell entlüften muss, oder ob die Pumpe das schafft.
In der Bedienungsanleitung steht, dass die Pumpe das entlüften selbst schafft, aber ggf. 2 oder 3 Startversuche braucht, je nach Länge der Kraftstoffleitung. Bei uns ist sie nach 2 Versuchen angesprungen! 😁
Damit sind wir fertig, unsere erste Standheizung läuft und das bis dahin größte Projekt des Ausbaus ist geschafft!
Wir haben uns außerdem noch dazu entschieden einen Schalldämpfer in den Ansaugteil im Innenraum zu montieren. Das reduziert den Geräuschpegel der Standheizung deutlich. Gegebenenfalls werden wir auch noch einen Schalldämpfer im Heizstrang montieren.
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